Ihr Lieben,
Drei Tage Antakya / Hatay liegen hinter uns. Was wir fühlen lässt sich nur schwer beschreiben. Auf der einen Seite ist da unser Projekt für die Kinder vor Ort, das weiter gehen kann. Dazu später mehr Auf der anderen Seite ist da diese unfassbare Zerstörung, die jetzt unbarmherzig auf schockierende Weise überall zu sehen ist.
Die Straßen, die uns Google Maps zeigt und uns den Weg weisen, sind kaum mehr erkennbar und erinnern viel mehr an einen Feldweg. Antakya gleicht in weiten Teilen einer Steinwüste. Riesige freie Flächen, bedeckt mit zertrümmerten Steinen. Dazwischen immer wieder mal ein Schuh, eine Tasse, ein Spielzeug. Stumme Zeugen, die uns an diese furchtbare Nacht des Bebens erinnern und uns zeigen, hier lebten einst Menschen, Familien, Kinder. Es schaut aus als hätte ein riesiges Monster Teile der Stadt einfach herausgerissen. Antakya gibt es nicht mehr. Wieviele Menschen hier ihr Leben verloren haben, wissen wir nicht. An einigen wenigen Stellen wird bereits wieder gebaut. Riesige Löcher, in denen Fundamente gesetzt werden. Luxus Wohnungen sollen hier entstehen, sagt das Plakat. Eine Bank wirbt für Kredite!
Die Zeltstädte sind inzwischen verschwunden. Ein Glück, es ist bitter kalt. Nur noch wenige Zelte sind vereinzelt zu sehen. Die Zeltstädte mussten Containersiedlungen weichen. Auch die vielen Versorgungsstationen sind inzwischen verschwunden. Die Menschen aber bleiben. Seit einem Jahr leben die Menschen dort. Ihre Zukunft ist ungewiss.
Wir bewundern den Mut, die Hoffnung und das Durchhaltevermögen der Menschen. Jeden Tag kämpfen sie noch immer den Kampf ums überleben. Sie geben nicht auf. An eine Wand wurden die Worte gesprüht: „Das Erdbeben hat uns nicht besiegt“.
Die Lebenshaltungskosten steigen ins Unermessliche, die Einkünfte dagegen sind bescheiden. Die Menschen versuchen in ihr altes Leben zurückzukehren, machen weiter, geben nicht auf.
Wir sind glücklich und stolz, dass wir dabei unterstützen dürfen.
Machst Du mit? Dann spende jetzt!
Eure Musketiere
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