Ihr Lieben,
gerne möchten wir mit Euch das Erlebte und unsere Gedanken des heutigen Tages mit Euch teilen. Die ersten Eindrücke die wir gewinnen konnten, sind erdrückend und niederschmetternd. Drei Monate nach dem furchtbaren Erdbeben hat sich die Situation nicht wesentlich verändert oder für die Menschen nachhaltig verbessert. Die Trümmer der Gebäude, die während des Bebens eingestürzt waren, sind weitestgehend weggeräumt. Riesige freie Flächen mit Geröll sind überall zu sehen. Ca. 10 km vor Antakya wurde ein enormer Berg aus Trümmerteilen, Steinen und Schutt aufgehäuft.
Durch die freien Flächen und die fehlenden Gebäude, wird einem das enorme Ausmaß der Zerstörung irgendwie erst so richtig bewusst. Es macht uns traurig. Die Stimmung ist bedrückend. Man kann sagen, dass nahezu jedes Haus betroffen ist. Teils mehr, teils weniger. Der überwiegende Teil der Gebäude ist unbewohnbar und steht leer. Die Menschen, die ehemals dort wohnten, leben entweder in Zelten oder in Containern. Die meisten der Zelte weichen langsam aber sicher den Containern. Was uns vermuten lässt, dass sich alle auf einen sehr langen Zeitraum einstellen müssen. Dennoch machen die Menschen irgendwie weiter, sind erfinderisch. Manche konnten ihre kleinen Geschäfte oder Bäckereien wieder eröffnen. Andere verkaufen aus einem Wohnwagen heraus oder stellen einfach einen Pavillon an die Straße. Doch längst nicht alle haben so eine Möglichkeit und verharren weiter in den teils riesigen Zelt- und Containerdörfern.
So auch ca. 1.100 Menschen in einem Zeltdorf in Kirikhan. Die Stadt gelangte in traurige Berühmtheit, weil dort nach über 78 Stunden eine Frau von einem Rettungsteam aus den Trümmern geborgen werden konnte. Das Ausmaß der Zerstörung ist in etwa das Selbe, wie in Antakya. Wir haben dieses Zeltdorf heute besucht und uns erkundigt was am dringendsten benötigt wird. Die Umstände für die Menschen sind mehr als Schlimm. Es ist extrem heiß, stickig und staubig. Gestern hatten wir hier ca. 35 Grad. Es wimmelt vor Ungeziefer, die Wasserversorgung ist sehr schlecht und die hygienischen Bedingungen entsprechend schwierig. Am schlimmsten aber ist die dortige Toiletten Situation. Angefangen, dass für diese 1000 Menschen gerade mal zehn Toiletten aufgestellt wurden und die Klos aufgrund der geringen Anzahl hoffnungslos „überlastet“ sind. Inzwischen ist die Verstopfung der Toiletten und Rohre so extrem, dass sie praktisch nicht mehr genutzt werden können. Das Risiko für übertragbare Krankheiten steigt mit jedem Tag.
Wir wollen die zehn vorhanden Toiletten reparieren, versetzen und zehn weitere Errichten. Morgen treffen wir uns mit dem Bürgermeister um alles zu besprechen.
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Deine Musketiere
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