Ihr Lieben,
knappe drei Wochen Einsatz in einer der schlimmsten Erdbebenregionen liegen hinter uns. Drei extrem anstrengende Wochen im Zelt, ohne fließend Wasser, bringen auch uns an unsere Grenzen. Es ist Zeit für eine Pause. Kraft tanken, besprochenes und erlebtes verarbeiten, Pläne schmieden und ausarbeiten. Wir machen natürlich weiter. Jetzt geht es aber erstmal für zwei Tage nach Izmir um die Akkus aufzuladen. Dann nachhause. Dies Wochen waren eine sehr besondere Zeit, die wir intensiv erleben durften und sicher nicht vergessen werden. Schon auch deshalb nicht, weil wir auf das erreichte auch ein wenig stolz sein dürfen. Wir haben alles, was wir uns vorgenommen hatten erreicht. Wir haben ca 5000 Sets Unterwäsche aus unserem KEP Projekt verteilt, tausende Hygieneartikel distribuiert, ein Essenszelt errichtet, hunderte Lebensmittelboxen und Trinkwasser weitergegeben, unzählige, extrem wichtiger Medikamente zu mehreren Apotheken-Zelte in der Region gebracht und haben es sogar noch geschafft, Hilfsgüter nach Syrien zu bringen.
Beinahe aber wichtiger als all dies, wir durften Hoffnung und neuen Lebensmut bringen. Als wir das erste Treffen mit den Menschen in Serinyol, ein kleiner Ort kurz vor Antakya, hatten, war überall große Trauer und tiefe Verzweiflung zu spüren. Inmitten des Ortes, ein kleiner Platz, umgeben von eingestürzten Häusern und Zelten, der einst als Treffpunkt für Jung und Alt diente, war ebenfalls komplett zerstört. Wir hörten den Menschen zu, waren für sie da, hörten und besprachen deren Bedarfe und brachten Unterstützung und neuen Mut. Team 1, allen voran unser Tolga, war vermutlich die halbe Zeit des Einsatzes ständig vor Ort. Alle packten mit an, räumten auf und entfernten gefährliche Gegenstände wie bspw. Dachziegel auf einem Vordach.
Eine Kindertagesstätte für die 5 - 7 jährigen Kinder sollte her. Also stellten wir ein 100m2 großes Zelt zur Verfügung, bauten es auf und richteten es liebevoll ein. Gemeinsam mit zwei freiwilligen Lehrerinnen und einer Kindergärtnerin entwickelten wir ein Programm, eine Registrierung und einen strukturierten Tagesablauf. Auch das haben wir noch geschafft und gestern war dann Eröffnung, zu der unser Mattia sogar noch eine befreundete Clowns Gruppe aus dem Libanon kommen lies.
Ein wunderbarer Ort wurde geschaffen, Leben ist entstanden, neuer Mut und Perspektiven konnten entwickelt und Pläne für die Zukunft geschmiedet werden.
Wir werden gemeinsam mit den Menschen und zwei freiwilligen Psychologen von Serinyol eine langfristige, Psychosoziale Unterstützung anbieten und etablieren. Doch dazu später mehr.
Seid beruhigt
Unterstütze uns und die Menschen vor Ort:
oder über Betterplace:
One Love One World
Eure Musketiere
Commenti